Tantra kann man nicht kaufen
Tantra kostet gar nichts, denn man kann Tantra nicht kaufen, so wenig wie man die Liebe kaufen kann. Wenn du Tantra machen willst, musst du dazu gar nichts kaufen, denn das womit du Tantra machst sind deine Sexualwerkzeuge und dein Körper, dein wacher Geist und dein betrachtendes Bewusstsein.
Saraha mit seiner Pfeilmacherin auf der Verbrennungsstätte hatte da wenig Kosten. Er aß, was man ihm schenkte, klimatisch brauchte er keine weitere Kleidung. Seine Frau, die Pfeilmacherin war bei ihm und so konnte er sich leisten, das Tantra ohne jede Kosten jederzeit zu praktizieren, da er auch sonst nichts weiter zu tun hatte, außer essen und trinken und der Verrichtung seiner Notdurft.
So spartanisch wird allerdings keiner von uns das Leben bewältigen können und dann noch Zeit für Tantra haben. Und da kommen dann die Kostenfaktoren des täglichen Lebens, die man aber schlechterdings nicht dem Tantra zuschreiben kann.
Angenommen du hast Zeit für Tantra, das man auch nicht als viertelstündliche Andacht zwischen den Alltagsprozessen abwickeln kann, kommt es also darauf an, wie teuer oder billig du dein Tantra ausgestalten willst.
- Punkt eins: einen ungestörten Ort zu finden für dein Tantra mit einem Helfer oder Zeugen kann schon manchmal schwierig sein, wenn deine eigene Wohnung dazu gar keinen günstigen Platz bietet.
- Punkt zwei: vor allem wenn du ein Ritual mit mehreren Teilnehmern planst, kann das schon schwierig werden, wenn du dich dazu irgendwo einmieten musst.
- Punkt drei: Kost und Logis für die Zeit sind ebenfalls zu bedenken. Nicht immer kann man das in der freien Natur bei Brot und Wasser unter freiem Himmel machen.
Das bringt dich bald dazu, einen Anbieter für eine derartige Veranstaltung zu suchen, vor allem wenn du selber gar keine Partnerin für dein Tantra hast und dann bei einem solchen tantrischen Treffen vielleicht eine geeignete Partnerin erst finden musst.
Im klassischen alten Indien hatten die reichen Mogulen natürlich genug Vermögen, sich solche Pujas reich ausgestaltet leisten zu können.
Also Tantra kostet dich eben so viel, wie du dir leisten kannst und auf Grund der Bedingungen, dass du das im seltensten Fall alleine veranstalten kannst, brauchst du also einen Veranstalter und der hat selbstverständlich Kosten für diese Veranstaltung. Diese Kosten können nun ganz unterschiedlich sein, haben aber mit dem Tantra selber gar nichts zu tun.
Ob so eine Veranstaltung nun sehr aufwendig, an einem besonderen Ort mit einer weiten Anreise und luxuriösem Ambiente veranstaltet wird, oder ganz spartanisch, erzeugt nicht die Qualität deines Tantra – diese entsteht ausschließlich in dir.
Häufig denken wir, dass esoterische Disziplinen, weil doch dem Geistigen zugeschrieben, kein weltliches Geld kosten dürften und wenn sie es tun, sie dadurch ihren geistigen Wert verlieren würden. Das wurzelt in einer falsch verstandenen religiösen Ansicht, dass Geld etwas Schlechtes sei.
Text: Andro
Webseite: https://diamond-lotus.de/
Lieber Andro,
ein wunderbarer Beitrag. Die Überschrift sagt schon fast alles.
Ich kaufe nicht Tantra! Das geht gar nicht, weil es kein materielles Gut ist!
Ebenso wenig kann man Liebe, Spiritualität, Gesundheit, Jugendlichkeit, Wissen, Kunst oder was noch alles kaufen!
Wenn ich Geld für Tantraseminare oder Tantramassagen ausgebe, so ist dies ein Äquivalent für den immateriellen Wert meiner Lebensqualität.
Anders gesagt: Statt zu dürsten, zu hungern, zu frieren kaufe ich mir Getränke, Nahrung und Kleidung.
Trotzdem sollten Tantraseminare bezahlbar sein und bleiben, denn nicht die dicke Brieftasche entscheidet über ein tantrisches Bewusstsein. Wer sich jedoch auf diesen Weg begeben möchte, dem sollte er nicht durch materielle Hürden versperrt sein. Eine gewisse Zeit drauf zu sparen und sich dann freuen dürfen … und den Wert seines Lehrers und des Seminars zu schätzen wissen … ist wahrlich ein erster tantrischer Schritt!
Petra L.