Wo, wenn nicht im Tantra, wird echte Gleichberechtigung praktiziert? Wo sonst in unserer Kultur wird die Unterschiedlichkeit von Frauen und Männern anerkannt, ohne damit unterschiedliche Bewertungen zu verknüpfen? Wo geschieht soviel Heilung, was die Beziehung der Geschlechter angeht?
Während das Verhältnis von Religionen – aktuell insbesondere des Islam – zur Sexualität und zu Gewalt und zur unseligen Verknüpfung dieser beiden Phänomene im medialen Focus steht, wird kaum Notiz von der Kultur des Tantra genommen. Wenn doch, dann höchstens im Zusammenhang mit Wellness, Tantramassage oder exotischen Sexualpraktiken, als Gruppensex mit Räucherstäbchen.
Tantra könnte unserer Gesellschaft wichtige Impulse geben, doch viele Menschen, die Tantrakurse besuchen, halten dies aus Angst vor Reaktionen weitgehend geheim. Und in den Redaktionen von FAZ, ZEIT, Spiegel, SZ usw. dominiert so etwas wie Spiri-Phobie, was der Wahrnehmung von Tantra als wegweisender Kultur für die Beziehung der Geschlechter ebenfalls im Wege steht.
Wir werden das mit diesem Newsletter nicht ohne weiteres ändern, aber wir möchten Anstöße geben, uns unserer eigenen Männer- und Frauenbilder bewusster zu werden, unseren Sehnsüchten, Glaubenssätzen und Erwartungen in Bezug auf den leidenschaftlichen Tanz der Geschlechter auf die Spur zu kommen. Je reifer wir selbst in diesen Themen werden, desto eher werden wertvolle Erfahrungen vielleicht auch die Nische der Tantraszene verlassen und heilsame Impulse in die Welt ausstrahlen, die diese dringend braucht.
Aber zunächst mal: viel Freude, Lust und Inspiration beim Lesen dieses Newsletters!
Herzliche Grüße Saleem Matthias Riek